Wat van gistern - 2014 - Gägen dei neien Sitten
Us lestet Stück heet: Gägen dei neien Sitten
Komödie in drei Akten von Jörg Appel, erschienen im Plausus Verlag
"Gägen dei gauen Sitten" is aals, nich in Annes und Bertas Koppe tauhope passt. Is dat nich wunnerlich, dat sick up einmoal dei twei Wieber tau de süfftige Tied draopt, at jüst Fraulüe in putziger Verkledung uptaucht. Dei willt dann uk noch dissen olen Piesel wedder tau gang hemmen. Dann kump ok noch so´n Kerl vörbi, dei disse Wichter noch helpen will.
Wecker nich op´n Kopp falen is, dei mott doch wäten, wat ut disse Laoden wern schall. Dei Kerlse ut´n Dörp sünd gaut tau frä, uk weil die jungen Fraunslüe ümmer frönlik tau er sünd. Oawer für Anna und Berta is kloar: Nu mott wat doan wärn.
Üm dat inne Hand tau nähmen, wet sei ja nich aals, wat disse Lüe äöwerhaupt willt oder vörhebbt.
Wat kummp dann noch?
"Gägen dei gauen Sitten" ist alles was nicht in das Sittlichkeitsschema von Anne und Berta passt. So ist es nicht verwunderlich, dass beide zur Stelle sind als plötzlich weibliche Gestallten mit verwerflicher Erscheinung auftauchen, die auch noch eine brach liegende Kneipe im Ort wieder zum Leben erwecken wollen. Hinzu kommt ein unbekannter Herr, der den jungen Damen zur Seite steht. Wer Eins und Eins zusammen zählen kann, für den muss klar sein was aus der verlassenen Gastwirtschaft werden soll. Die männlichen Bewohner des beschaulichen Ortes stehen dem Treiben durchaus offener gegenüber. Zumal die jungen Damen ihnen gegenüber betont freundlich auftreten. Aber für Anna und Berta ist klar, hier muss gehandelt werden. Um zur Tat schreiten zu können fehlen aber noch Kenntnisse, was genau die neuen Bewohner für Absichten haben. Ein Etablissement alleine kann es nicht sein. Nur was ist es noch?